Liebe Leserinnen und Leser,
das diesjährige Symbol, das uns zusammen mit den Gästen unseres Weihnachtskurses auf dem Weg durch die Weihnachtszeit begleiten wird, ist der „Stern“. Sterne tauchen nicht nur am Himmel auf, sondern begegnen uns auch in vielen Wappen von Staaten, Städten und Familien. Sterne begegnen uns auch als Weihnachtsschmuck. Sodann greift die biblische Weihnachtsgeschichte in der Erzählung von den Sterndeutern das Thema des Sterns auf. Am gestirnten Himmel kann sich der Mensch orientieren – Tag wie Nacht.
Das Verwunderliche an den Himmelsbildern ist, dass der Mensch seinen Weg hier auf Erden nur findet, wenn er sich auf den Himmel ausrichtet. Hat der Mensch sein Ziel, also den konkreten Ort, den er aufsuchen möchte, mit den Himmelsbildern verbunden, kommt er hier auf der Erde sicher voran. Der mangelnde Fortschritt in den vielen alltäglichen Fragen wie auch bei den großen politischen Entscheidungen, die Unsicherheiten, die mit unseren Lebensvollzügen verbunden sind, rühren daher, dass der Mensch den Kontakt zum Himmel verloren hat. Weil der Mensch nur noch sich selbst sieht, verheddert er sich derart in den Alltagsgeschäften, dass sie ihn schließlich irgendwann lahmlegen.
Dort, wo der Mensch seinen Blick zum Himmel erhebt, um seinen Weg auszurichten, stellt sich nicht nur das Gefühl der Sicherheit ein, sondern er spürt auch eine Geborgenheit und eine Bestimmtheit, die ihn ermutigt voranzuschreiten. Der Himmel und seine Sterne und Gestirne befreien den Menschen von den vielen ungelösten Fragen und geben ihm die Kraft, auf dem Weg zu bleiben und Hindernisse zu überwinden. Viele biblische Geschichten erzählen davon: So wird Abraham von Gott ermutigt seinen Blick auf den Himmel zu richten und den Sterndeutern zieht ein Stern voran, der sie zum Heiland der Welt, zu Jesus Christus, führt.
Mit diesen Zeilen möchte ich Ihnen Mut machen, Ihren inneren Stern zu suchen, der mit seinem Glanz und seiner Ausstrahlung Ihnen nicht nur den Weg weist, sondern Sie auch in Ihren Überzeugungen und inneren Haltungen bestärkt. Auf diesem Weg wird Ihnen eine Ausstrahlung geschenkt, die Sie ermutigt, auch in Schwierigkeiten treu zu bleiben.
Ihr Abt Dr. Beda Maria Sonnenberg OSB