Gutes Essen tut Gutes! Und das nicht nur für den Körper – unser Essen ist untrennbar verknüpft mit allen Bereichen des Lebens.
Durch die Wahl unserer Lebensmittel beeinflussen wir direkt unsere Gesundheit, aber auch Landwirtschaft und Umwelt. Greifen wir zum Rindfleisch aus regionaler, biologischer Weidehaltung oder lieber zum Schweinefleisch aus einem konventionellen Stall mit 2.000 Mastplätzen in Niedersachsen?
Wir Verbraucher bestimmen durch die Wahl der gekauften Produkte, wie sich Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur unseres Landes entwickeln.
Gemäß dem Leitsatz „Drin ist, was drauf steht“ stellen wir im Kloster Plankstetten deshalb Lebensmittel her, die gut, gesund und fair sind.
Lebens-Mittel in unserem Sinne werden auf traditionell handwerkliche Art sowie umwelt- und ressourcenschonend hergestellt. Sie sind frei von gentechnisch veränderten Rohstoffen, synthetischen Aromen und laut Bioland-Richtlinien auch frei von Zusatzstoffen.
Bei der Preisbildung geht es bei uns um Solidarität und Fairness – und nicht um „Preis-Dumping zum Kundenfang“. Denn von unseren Lebensmitteln sollen alle gut leben können: Erzeuger, Verarbeitende und Verbraucher.
Ganz im Sinne des heiligen Benedikt, produzieren wir damit Lebensmittel, die dem Menschen zum Wohle gereichen.
„Wo sind all die Bäcker hin?“ – fragt man sich angesichts der sinkenden Anzahl von Handwerksbäckereien.
Obwohl Brot bei uns zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln zählt und die deutsche Brotkultur von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe geführt wird, schließen unsere regionalen Handwerksbäckereien. Stattdessen eröffnen zunehmend Discounter-Backstuben oder Backshops.
Im Gegensatz zu den traditionellen Bäckereien, die mit handwerklich hergestellten Teigen arbeiten, kommen in Backshops industriell vorgefertigte Teiglinge zum Einsatz. Sie werden unter Einsatz chemischer Hilfsmittel wie Enzyme und Emulgatoren hergestellt. Das geht unter anderem auf Kosten des Geschmacks. Dieser wird nachträglich in Form von Aromastoffen hinzugefügt. Der Bäcker wird zum Aufbäcker.
Die Herstellung nach traditionellen handwerklichen Methoden ohne Zusatzstoffe ist im Vergleich dazu eine große Herausforderung an das Know-how des Produzenten. Denn die naturgemäße Verarbeitung natürlicher Rohstoffe erfordert umfassendes Wissen, langjährige Erfahrung und Liebe zum Produkt.
Seit unserer Umstellung auf Biolandwirtschaft im Jahr 1998 leben wir diese Verfahren aus vollem Herzen. Und das nicht nur in unserer Klosterbäckerei, sondern in allen Klosterbetrieben.
Unser Kloster schließt den Kreislauf zwischen „Ur“-Produktion (also der Rohstofferzeugung in Gärtnerei und Landwirtschaft), Verarbeitung und Konsum. Gemäß dem Leitsatz „Leben aus dem Ursprung“, werden Gemüse, Obst, Getreide und Fleisch bei uns direkt vor Ort erzeugt.
Die Verarbeitung erfolgt dann weitestgehend durch unsere Klosterbetriebe Bäckerei, Metzgerei, Küche und Brennerei. Und die Verkostung übernehmen unsere Klostergäste, Mitarbeiter und Mönche am liebsten selbst!
Darüber hinaus werden die guten Klosterprodukte in ausgewählten Bioläden und gastronomischen Einrichtungen angeboten.
In Deutschland teilen sich die fünf führenden Supermarktketten Aldi, Edeka, Metro, Rewe und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) rund 90 Prozent des Lebensmittel-Marktes. Diesen Flaschenhals müssen Landwirte und Gärtner passieren, wenn ihre Produkte den Weg zu Millionen von Verbrauchern finden sollen.
Problematisch für die Bauern ist allerdings, dass der Erzeugeranteil am Verbraucherpreis immer geringer wird. Gleichzeitig steigen die Gewinnspannen der Verarbeitungs-, Groß- und Einzelhandelsbetriebe konstant. So werden kleinbäuerliche Betriebe zunehmend vom Lebensmittelmarkt ausgeschlossen.
Bei jedem Einkauf treffen wir Verbraucher Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen.
Sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln einschränken und dabei kleinbäuerliche Landwirtschaft stärken? Und das nur mit Geldbeutel und Einkaufskorb?
Direktvermarktung macht’s möglich: Im Kloster Plankstetten verkaufen wir unsere Produkte überwiegend direkt an den Verbraucher oder an kleinere regionale Händler. Für Rohstoffe, die wir selbst nicht in ausreichender Menge herstellen können, suchen wir langfristige Partnerschaften. Am liebsten mit Bio-Bauern aus der Region.
Durch gegenseitige Wertschätzung bekommen alle einen fairen Preis: die Erzeuger, die Zwischenhändler und die Verbraucher. Und unsere hochwertigen Bio-Lebensmittel erfahren die Wertschätzung, die ihnen zusteht.
Denn die Frage sollte nicht sein: „Warum ist gutes Essen so teuer?“, sondern „Warum ist schlechtes Essen so billig?“